Calder Moves


A New, Intimate Immersive Experience
Featuring Music, Dance and Art

 

Calder Moves“, eine Koproduktion von Tom Pearson (Global Performance Studio/Third Rail Projects, New York) und dem Flex Ensemble, ist eine Einladung an das Publikum, an einer interaktiven, experimentellen Performance teilzunehmen und sich in einer immersiven Erfahrung durch den Calder-Saal des Sprengel Museums zu bewegen.

Im Mittelpunkt steht die Kunst von Alexander Calder (1898-1976). Ihre Ästhetik des Staunens, der Laune und des Zufalls mit der Musik von Witold Lutosławski, John Cage, Caroline Shaw und Brigitta Muntendorf (UA) aufgreifend, erschaffen die Musiker*innen und Performer*innen zusammen mit dem Publikum klangliche und visuelle „Mobiles“. Diese feiern Calders Werk und fordern nicht nur auf, innezuhalten und zur Kenntnis zu nehmen, sondern teilzunehmen, zu spielen und einzutauchen – visuell, akustisch und somatisch in das zielgerichtete Wunder des Ganzen.

Programm

Witold Lutosławski – Streichquartett (1964)
John Cage – Suite for toy piano & 5”
Caroline Shaw – Limestone & Felt for viola and cello
Brigitta Muntendorf – (UA) Autragskomposition für das Flex Ensemble

Klavierquartett + Performance: Flex Ensemble
Kana Sugimura, Anna Szulc, Martha Bijlsma, Johannes Nies

Violine + Performance: Lisa Werhahn

Zusammenarbeit von Künstlern für Bewegung und Performance Material + Performance: Marissa Nielsen-Pincus, Simon Kluth

Neues Werk für das Flex Ensemble: Brigitta Muntendorf

Regie/Choreographie: Tom Pearson

FARFAROUT – How fast do I travel when I sit still?

Inspiriert durch die Entdeckung eines neuen, weit entfernten Objekts im Weltraum, das als 2018AG37 bekannt ist und den Spitznamen FARFAROUT trägt, schließt sich das Flex Ensemble mit Farout Artistic Research − einer spanischen Gruppe von performativ Forschenden und Künstler*innen − für ein interdisziplinäres Kunstprojekt zusammen. FARFAROUT kombiniert Musik, Tanz und der Wissenschaft der Astronomie ebenso, wie Publikumsinteraktion und Forschungsdialog.
Aufgeführt vom hannöverschen Klavierquartett und zwei Tänzer*innen, wird das Publikum Teil einer Inszenierung, die zum Nachdenken über Konzepte wie Bewegung, Distanz, Wahrnehmung und Räumlichkeit einlädt. Neben Uraufführungen von Sergio Luque und Gordon Williamson begleiten Werke von Yūji Takahashi und Morton Feldman diese gemeinschaftliche Raumklangerforschung. Umrahmt wird die Performance von einer Einleitung des Astronomen Dr. Francisco Colomer (Direktor des JIVE-Instituts) und einem Gespräch mit allen Beteiligten, um einen tieferen Einblick in die künstlerisch-wissenschaftliche Idee hinter FARFAROUT zu ermöglichen.

Farfarout wurde beim V Certamen de Creación Artística von Pamplona und mit dem Innova Cultural Award 2021 der Fundación La Caixa & Fundación Caja Navarra ausgezeichnet.

IN/SOMNIA

Eine multimediale Performance über ein oft verdrängtes Drittel unserer Lebenszeit.

„Hauptsächlich aber sprechen sie durch die Musik. Und da erlebt man Herausragendes. Kana Sugimura, Anna Szulc, Martha Bijlsma und Johannes Nies sind ein preisgekröntes Klavierquartett, das sich sowohl in alter Musik als auch in der Avantgarde gleichermaßen überzeugend bewegt.“

Claus-Ulrich Heinke, Hildesheimer Allgemeine

Was macht der Schlaf mit uns? Der Puls verlangsamt sich, unsere Temperatur fällt, das Gehirn beginnt zu arbeiten. Das Flex Ensemble versucht das, was sich sonst in den dunklen Tiefen des Unterbewusstseins abspielt, in den Fokus unseres Bewusstseins zu bringen.

Dazu hat das Ensemble Musik aus verschiedenen Jahrhunderten zu einem Programm mit u.a. Werken von Bach, Skriabin, Pesson und Vasks zusammengestellt, das die Schlafphasen des Menschen widerspiegelt. Aus ihrer Schlafrecherche entstanden Video- und Textmaterial, die zur Musik und zur Performance beitragen.

Das Projekt, für das die MusikerInnen mit dem Post Theater Berlin (Videokünstler Yoann Trellu und Dramaturg Max Schumacher) zusammenarbeiten, fordert die traditionelle Konzertsituation heraus.

Trance, verlangsamter Puls oder die surreale Welt des Unterbewusstseins werden mit dem Publikum erforscht und auf eine Reise durch einen Schlafzyklus genommen, bei dem es durchaus auch einschlafen darf, aber wahrscheinlich gar nicht will…

Und was macht das mit dir?

KammerMUSIKtheater frei nach “Romeo und Julia” 

Romeo und Julia – die schönste und tragischste Liebesgeschichte aller Zeiten… Wirklich?

Was wäre, wenn alles etwas anders gelaufen wäre? Wenn aus Julia, inzwischen Mitte Dreißig, eine neurotische Single-Frau wurde, deren Inneres widerstrebenden Charakterzügen ein umkämpftes Schlachtfeld bietet, und der die Begegnung mit einer neuen Liebe buchstäblich die Sprache verschlägt?

Das Flex Ensemble erkundet als vierfache Julia in Begleitung von Schauspieler Christoph Linder  die Tiefen der nonverbalen Kommunikation, die enge Verbindung, die Konzertierende mit ihrem Publikum eingehen, und die untrügliche Wahrheit, die in Musik von Brahms, Strauss, Hartke und vielen anderen liegt.

Mit dem Flex Ensemble, Friederike Karig  (Regie) und Christoph Linder (Schauspiel)

Phantasmagorical Movements. Surrealismus in Kunst, Musik & Tanz

Maurice Ravel
Sonate für Violine und Cello

Johannes Ciconia
Le Ray au soleyl

Stephen Hartke
The King of the Sun (1988)
mit Lena Visser, Tanz

Irgendetwas traumhaftes und surreales haben wir alle an uns – davon sind der Komponist Stephen Hartke und der Maler Joan Miró jedenfalls überzeugt und nennen dieses ‘Etwas’ phantasmagorisch. Von diesen Künstlern inspiriert untersuchen wir: Was passiert, wenn man ein Klavierquartett als Teil einer Choreographie betrachtet oder wenn eine Tänzerin Teil eines musizierenden Ensembles wird? Alles dreht sich dabei um Stephen Hartkes Stück „The King of the Sun“, welches auf Gemälden von Miró basiert und ein impressionistisches Duett von Maurice Ravel, das Ravels Liebe zum Tanz offenbart obwohl es eigentlich keine Tanzmusik ist. Projektionen der Originale Mirós umrahmen den Konzertabend. Das gemeinsame Experiment verwischt die Grenzen zwischen Musik und Tanz, Hören und Sehen!

Ggf. in Verbindung mit Workshop für Kinder/Jugendliche: Welche Eindrücke das Hören dieser Musik und Kunst bei jungen Hörern hinterlässt und wie diese sichtbar gemacht werden können auch ohne zu sehen – das hat das Ensemble im Vorfeld in einem Projekt mit SchülerInnen des Landesbildungszentrum für Blinde in Hannover erforscht; die Ergebnisse wurden bei der Premiere ausgestellt.

“Mir ist als Allererstes aufgefallen, als ich die vier hier kennengelernt habe, wie viel Bewegung bei ihnen im Körper entsteht, wenn sie musizieren”, erzählt Lena Visser. “Das ist quasi nur ein Nebenprodukt, es ist gar nicht auf Performance ausgelegt. Und trotzdem empfinde ich es als Tänzerin wahnsinnig inspirierend – und nehme da ganz viel mit.”

(Interview und Probenbesuch, NDR Kultur, Agnes Bührig, 30. Jan..2018)

Circular Music / Neue Musik trifft Video

Jürg Frey (*1953) – Extended circular music no. 1-4 (2011-2014)

Gordon Williamson (*1974) – Chanson Ruée  (2017)

Gérard Pesson (*1958)  – Rentrez soupirs nach Marc-Antoine Charpentier / Mes béatitudes (1994/1995)

In „Circular Music“ präsentiert das Flex Ensemble zusammen mit dem Videokünstler Yoann Trellu ein Programm, das neue Musik, Raum und Videoprojektionen miteinander verbindet. Das Programm wird von Jürg Freys „Circular Music“ eingerahmt und enthält Werke von Gordon Williamson und Gérard Pesson, die vom Flex Ensemble in Auftrag gegeben wurden. Trellu verwendet „generative mapping techniques“, die in Echtzeit auf die Musiker reagieren. Diese Bilder werden dann auf die Musiker und den Raum projiziert und unterstreichen die Architektur des Raumes. Dieses Programm ist eine dynamische Interaktion zwischen Musik und visueller Kunst, die eine neue Perspektive auf Klavierquartett-Werke des 20. und 21. Jahrhunderts bietet.

Schweigen hat in Tönen auch seinen Platz. Um Schweigen zu erreichen, muss man alles, das ihm im Weg steht, loslassen.

Jürg Frey

beJAZZled!

Aaron Copland
Piano Quartet (1950)
Krzysztof Komeda/Mateusz Smoczyński
Komeda Recomposed
(Kompositionsauftrag vom Flex Ensemble, 2021)
Nikolai Kapustin
Piano Quintet op. 89 (1998)

Klingt wie Jazz – ist aber alles notiert! Dieses Motto hat der kürzlich
verstorbene russische Komponist Nikolai Kapustin regelrecht
perfektioniert. Der langsame Satz seines Klavierquintetts, 1998 in einer
besonders fruchtbaren und kreativen Phase seiner Karriere entstanden,
ist eine von Kapustins schönsten Schöpfungen, gefolgt von den wohl
erstaunlichsten fünf Minuten der Kammermusikliteratur – ein Jazz-RockKlassiker, der das Publikum, aber nicht unbedingt die Spieler, um eine
Zugabe betteln lässt.
Daneben steht Aaron Coplands viel zu selten gespieltes Klavierquartett
von 1950, welches im Mittelsatz von Jazz-Rhythmen beeinflusst ist.
Copland, der „Modernist“, zeigt sich hier von seiner besten Seite. Er
tanzt mit einer kinetischen Bewegung zu einer Art „zerlumpter“ Zeit und
beschwört damit den scharfen Pointillismus von Strawinsky und
Schostakowitsch herauf.
Einen besonderen Höhepunkt bildet eine Jazz-Suite über Standards des polnischen Filmmusikkomponisten und Jazzpianisten Krzysztof Komeda, die von Smoczynski ausgesucht und eigens für diese Konzertreihe arrangiert wurden.

Easter Transformations 

Eine alternative Passion mit Arvo Pärt

Francisco Guerrero (1528-1599)
Maria Magdalene et altera Maria

Pēteris Vasks (*1946)
Grāmata čellam II. Pianissimo (Dolcissimo) für Cello Solo (1978)

Nora Gomringer (*1980)
Video Lesung (2019)

Arvo Pärt (*1935)
Stabat Mater für Sopran, Alt, Tenor, Violine, Viola und Cello (1985)

mit
Ania Vegry – Sopran
Marlene Gaßner – Alto
Uwe Gottswinter – Tenor
Nora Gomringer – Video Lesung

Die berühmten Passionsmusiken von Johann Sebastian Bach hatten ursprünglich den rein religiösen Zweck, die österliche Botschaft zu vermitteln. Auch heute werden sie viel gespielt und gerne gehört zu Ostern, doch die direkte Verbindung ist nicht mehr so stark. Viele jüngere Komponisten – wie Arvo Pärt – die mit diesen religiösen Texten arbeiteten, setzen sie mit ihrer je eigenen musikalischen Sprache in einen modernen Kontext.

Wir wollen eine Auseinandersetzung mit spiritueller Einkehr eingehen und anbieten, jedoch außerhalb eines traditionell religiösen Rahmens. Dazu spielen wir Pärts Stabat Mater in Verbindung mit der Lesung eines Texts, der eine Auseinandersetzung mit den Themen der Passion und Auferstehung in der Gegenwart sucht.  Das selten gespielte Stabat Mater für drei SängerInnen und Streichtrio ist in vielerlei Hinsicht eine Realisierung seines Ziels, eine „musical line that is a carrier of the soul, an absolute monody, a naked voice from which everything originates“ zu schaffen. Die Wirkung dieser Musik kann man als eigene religiöse Erfahrung empfinden.

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